1. Männer: Bericht zum Heimspiel gegen Köthen

Handballer senden starke Zeichen der Solidarität

Handball, Mitteldeutsche Oberliga Männer, 10. Spieltag, Bericht

Sonneberger HV – HG 85 Köthen 25:34 (17:20)

Sonneberg. Gegen den Tabellenführer und Ligaprimus aus Köthen behaupten sich die Männer des Sonneberger Handballvereins (SHV) vor allem in der ersten Hälfte sehr gut (17:20). Im zweiten Durchgang setzte sich dann die individuelle Klasse und breitere Bank des Spitzenreiters durch. Mit 25:34 unterliegen die Spielzeugstädter dem Meisterschaftsfavoriten, der das Klassement derzeit mit 17:3 Punkten anführt. Die Südthüringer dagegen rangieren nunmehr auf dem letzten Tabellenplatz. Aufgrund der Tatsache, dass es nach dem Absolvieren der letzten Spiele der Hinrunde im sogenannten Play-Off- bzw. Play-Down-Modus weitergeht, ist in Sachen Klassenerhalt aber noch alles möglich. Soviel an sich zum Sportlichen.

Seit über einer Woche ist Krieg in der Ukraine. Im Kader der Sonneberger stehen bekanntlich viele Spieler, die entweder direkt aus dem überfallenen Land kommen oder Angehörige und Freunde dort haben. Neben dem Schock und dem Nichtverstehen, ob der schrecklichen Bilder, Berichte und Erfahrungen organisierten die SHV-Mannen in der zurückliegenden Woche einen unvergleichlichen Spendentransport, brachten Hilfsgüter an die Grenze und nahmen Rückzugs etliche Flüchtlinge mit nach Sonneberg. Ein Teil davon, die meisten Familienangehörige, waren auch zum Spiel in der Halle. Offensichtlich war sowohl in der Halbzeit als auch nach dem Spiel ein großes Gewusel auf dem Handballparkett – für alle Kinder etwas Normalität.

Zum Ende der Woche zeichnete sich ab, dass ein Großteil der Spieler zur Verfügung stand und auch spielen wollte. Die Stimmung in der Mannschaft ist positiv, hoffnungsvoll und voller Dankbarkeit. Für einen besonderen Moment sorgte Sonnebergs Spielertrainer Manuel Müller bereits vor dem Spiel, denn er organisierte kurzer Hand ein Sondertrikot für das anstehende, erste Heimspiel nach der langen Corona-Pause. In den ukrainischen Landesfarben und mit dem Schriftzug „Frieden“ auf der Brust sorgte er so für kurze Sprachlosigkeit in der Kabine kurz vor dem Anpfiff. Die Überraschung war geglückt. Aber dies war nur eines der Zeichen großer Solidarität, die an diesem Samstagabend in der Steinbacher Dreifelderhalle folgten. Der Ohnmacht und Hilflosigkeit ist zumindest Tatendrang gewichen und die SHV-Familie versucht zu helfen, wo es nur geht.

Auf dem Handballparkett merkte man den Jungs die Müdigkeit und Anstrengung der letzten Tage vor allem im zweiten Durchgang an, doch war auch die individuelle Überlegenheit des Gegners mehrfach sichtbar. Köthen hatte im zweiten Durchgang keinerlei Probleme, feierte den Auswärtssieg aber auch keinesfalls überschwänglich und absolvierte so auch den eigenen Balanceakt bravourös – solidarisch. Die Stimmung unter den gut 250 Zuschauern in der Halle an sich war gut, Hallensprecher Thomas Wöhner, der die Fans eigentlich immer mit seinem eigenen Enthusiasmus anheizt, moderierte feinfühlig und so war der Handballabend an sich nahe an der Normalität, die man sich wünscht! Für einen besonderen Moment kurz vor Schluss sorgte Pit Poser, der ebenso wie Martin Blechschmidt seine Hilfe anbot, denn er erzielte den letzten Treffer der Partie zum 25:34-Endstand.

In der kommenden Woche werden die SHV-Mannen am Samstagabend in Halle erwartet. Seit langer Zeit fährt dazu auch wieder ein großer Reisebus. Wer mitfahren und die Mannschaft unterstützen möchte, meldet sich bitte vorab per Mail mit der Anzahl der Personen, die mitfahren möchten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Sonneberg: Martinsen, Bittermann; Ustymenko (3), Müller (2), Kumogorodskyy (2), Dietrich (4), Blechschmidt, Untu, Poser (1), Mustafic (6/1), Bulov (6), Levitskiy (1)

Strafwürfe: Sonneberg: 1/2; Köthen: 2/3
Zeitstrafen: Sonneberg: 2; Köthen: 2

 

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