Schützenfest oder Blamage?
Handball, Thüringenliga Männer, 19. Spieltag, Vorbericht
Sonneberger HV – LSV Ziegelheim Sa. 19.00 Uhr (SBBS-Halle)
Sonneberg. Ein Blick auf die Tabelle lässt die Handball-Fans der Spielzeugstadt auf das nächste Schützenfest hoffen, trifft doch der unangefochtene Tabellenführer auf den Vorletzten. Erinnerungen an den jüngsten 40:18-Heimsieg gegen den Tabellenletzten aus Jena werden zweifelsohne wieder wach. Gelingt den Mannen des Sonneberger Handballvereins (SHV) auch gegen Ziegelheim ein derart hoher Heimsieg? Rein tabellarisch könnte man damit rechnen. Doch muss man auch mit der Kampfstärke der Ostthüringer rechnen.
Das „gallische“ Dorf im Osten des Freistaats hält sich hartnäckig in der höchsten Spielklasse. Einmal gelang gar der große Coup mit Meisterschaft und Aufstieg in die MHV-Oberliga. Doch ein personeller Aderlass führten wieder zum Abstieg. Nichtsdestotrotz schaffen es die Ziegelheimer immer wieder dank guter Nachwuchsarbeit eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Es ist auf jeden Fall aller Ehren wert, welchen Handball man in der 600-Seelen Gemeinde spielt. Die Ergebnisse in der bisherigen Spielzeit sind allerdings weniger erfreulich, lediglich drei Siege stehen bisher zu Buche und damit eben nur 6:26 Punkte und der vorletzte Tabellenplatz. Ob dies gleichbedeutend mit dem Abstieg wäre, wird sich vermutlich erst am Saisonende klären, wenn gewiss ist, wer überhaupt aus den unteren Ligen aufsteigen kann und will. Nicht blenden lassen sollten sich die Südthüringer vom deutlichen 36:26-Hinspielsieg in Ziegelheim, da in der Wieratalhalle in der laufenden Saison bisher immer der Gast gewonnen hat. Das an sich scheint ein absolutes Novum zu sein - vor allem in Ziegelheim, die eigentlich immer über die Heimstärke punkteten.
Doch aktuell sind die Ostthüringer auswärts stärker und holten zumindest ihre sechs Punkte alle in der Fremde. Die Siege in Weimar (38:30) und in Altenburg (31:27) kann man dabei noch nachvollziehen. Der jüngste 21:20-Erfolg vergangene Woche in Ronneburg ließ aber dann doch gewaltig aufhorchen und sollte zugleich Warnung für die Spielzeugstädter sein, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Vorstellen kann man sich dies indes nicht. Zu stark, abgeklärt und konsequent trumpfen die SHV-Mannen derzeit auf. 17 Spiele, 17 Siege, ein Torverhältnis von +157 Toren und mit 416 Gegentreffern die beste Abwehr der Thüringenliga. Ein Heimsieg ist und bleibt das klare Ziel und wird dementsprechend angepeilt und eingeplant. Der Meisterschaftssekt zumindest dürfte bereits kalt stehen. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann dieser geöffnet werden kann.
Presse SHV