Handballer bereiten neue Saison intensiv vor
Handball, Saisonvorbereitung der ersten Männermannschaft des SHV
Sonneberg. In die Vorbereitung der neuen Handballsaison 2017/2018 starteten die Männer des Sonneberger Handballvereins (SHV) bereits vor Wochen. Daher wird es Zeit einen Blick auf die aktuelle Entwicklung zu werfen. Dazu traf sich der Presseverantwortliche des SHV, Martin Blechschmidt, kürzlich mit dem Vereinsvorsitzenden Alexander Ebert und dem Trainer Manuel Müller, um die aktuelle Entwicklung auszuwerten.
Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft zwar bereits auf Hochtouren, doch für welche Liga bereitet man sich eigentlich vor?
Müller: „Grundsätzlich ist es für uns als Trainerteam eigentlich egal, für welche Liga wir uns vorbereiten, denn fit wollen wir allemal in die neue Saison starten. Wir haben sportlich auch mit der MHV (Mitteldeutsche Oberliga) geplant und unsere Trainingspläne dementsprechend ausgelegt. Dass es jetzt anders kommt, kann unseren Spielern eigentlich nur zum Vorteil geraten, denn ursprünglich sollte die Belastung in der neuen Saison ja planmäßig noch höher sein und so haben wir auch trainiert.“
Es wurde also härter, häufiger und intensiver trainiert?
Müller: „Intensiver auf jeden Fall und auch anders. Das liegt aber einfach daran, dass wir mit Kostja (Konstantin Zelenow) einen äußerst erfahrenen Handballer ins Team geholt haben, der ja auch schon die Belastungen aus der Bundesliga kennt und dementsprechend trainiert hat und dies natürlich jetzt auch in Sonneberg umsetzt.“
Zurück zum Thema Ligazugehörigkeit. Die Entscheidung des Sportgerichts des MHV fiel negativ aus Sonneberger Sicht aus? Wie kam es dazu und wie geht es jetzt weiter?
Ebert: „Wie es dazu kam, dass das Sportgericht unserer Argumentation nicht gefolgt ist, darüber können wir nur noch philosophieren. Fakt ist, dass die Entscheidung gegen uns gefallen ist, also dass wir kein Startrecht in der MHV bekommen und dementsprechend im nächsten Jahr Thüringenliga spielen werden.“
Das steht also bereits fest? Auf den Internetseiten des MHV steht, Sonneberg könnte gegen die Entscheidung des Sportgerichts erneut Rechtsmittel einlegen.
Ebert: „Ja das ist richtig, wir könnten den weiteren Klageweg bestreiten. Das hätte jedoch zur Folge, dass im Prinzip keine Handballmannschaft in Mitteldeutschland Planungssicherheit hätte. Wenn wir den Fall ausklagen würden, könnte sich eine Entscheidung bis Weihnachten hinziehen. Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Wir haben deshalb nach langer und intensiver Beratung im Vorstand beschlossen, die Entscheidung nunmehr zu akzeptieren. Der Hinweis auf die Internetseite des MHV ist übrigens durchaus angebracht, denn dort wurde die Entscheidung des Sportgerichts als erstes veröffentlicht. Erst danach wurden wir als Verein per E-Mail darüber in Kenntnis gesetzt.“
Müller: „Und Uwe Scheler (2. Vereinsvorsitzender) und ich fuhren am Wochenende davor noch zur Terminkonferenz des MHV, wo alle Punktspiele besprochen werden. Dort merkten wir jedoch schnell, dass wir die Entscheidung zwar noch nicht kannten, diese aber wohl doch schon im Umlauf ist.
Inwiefern konntet ihr das wahrnehmen?
Müller: „Naja, nachdem wir zwar in der ersten Reihe saßen, aber nicht als Sonneberger identifiziert wurden, stellte der Vorsitzende der AG Spieltechnik des MHV lapidar in die Runde fest, dass er mit unserem Erscheinen auch nicht gerechnet hatte. Außerdem wurden Spielansetzungen anfangs gar nicht mit Sonneberger Beteiligung verlesen. Das war schon ziemlich eindeutig.“
Aber sollte man nicht gerade aus diesen Gründen heraus doch weiter gegen diese Ungerechtigkeit klagen?
Ebert: „Dem Grunde nach schon. Im Normalfall sollte ein Gericht feststellen, ob die Entscheidung gerecht oder ungerecht ist. Doch das bringt uns alle nicht weiter. Wir haben die Planungen für die neue Saison auch auf die MHV ausgelegt. Dabei merkten wir aber schnell, dass wir zu keinem vernünftigen und tragfähigen Ergebnis kommen können, solange der Fall nicht geklärt ist. Sowohl bei den Verhandlungen mit potentiellen Spielern, aber vor allem möglichen Sponsoren konnten wir keine endgültigen Aussagen treffen. Das ist auch der Grund, weshalb wir die Entscheidung nun so akzeptieren. Wir werden im Sinne eines fairen und offenen Umgangs miteinander deshalb in der Saison 2017/2018 in der Thüringenliga an den Start gehen und dort versuchen, erneut sportlich den Aufstieg zu schaffen. Diesen von mir angesprochenen fairen und offenen Umgang wünschen wir uns zukünftig aber auch von den Verantwortlichen auf Verbandsebene.
Wenn also auch nicht zur Sonneberger Zufriedenheit, die Entscheidung ist gefallen und man konzentriert sich nun auf die Thüringenliga. Wie ist dabei der aktuelle Stand?
Müller: „An erster Stelle möchte ich hier betonen, dass wir uns nicht nur ausschließlich auf die Thüringenligamänner konzentrieren. Wir sind dabei die Strukturen im gesamten Verein zu überarbeiten, uns insgesamt breiter aufzustellen.
Ebert: „Aus diesem Grund heraus intensivieren wir auch den Kontakt zu unseren aktuellen aber auch potentiellen Sponsoren. Ein Sponsorentreffen im Rahmen des Trainingslagers kommende Woche soll dazu beitragen. Ziel des Ganzen ist und bleibt immer der mittelfristige Aufstieg in die MHV und vor allem auch der Ausbau unserer Nachwuchsarbeit. Deshalb veranstalten wir eine Woche später auch einen Elternabend für bereits aktive, aber auch interessierte Kinder. Dabei wollen wir unser Konzept und unsere Planungen für die Zukunft vorstellen. Beide Veranstaltungen finden übrigens in Neufang im Outdoor Inn statt.
Ihr habt das Trainingslager angesprochen. Welche weiteren Aktivitäten sind in der Vorbereitung noch geplant? Welche Termine können sich Fans bereits vormerken?
Müller: „Das Trainingslager im Outdoor Inn in Neufang dient vor allem dem sprichwörtlichen Teambuilding. Weiterhin arbeiten wir dort aber natürlich auch weiter an unserer Fitness und Athletik. Ob und wann wir in diesem Rahmen offizielle Testspiele bestreiten, steht allerdings noch nicht fest. Am 18. August werden wir aber voraussichtlich eine gemeinsame Trainingseinheit mit Münchberg absolvieren. Dort waren wir auch in der Vorwoche zu einem Testspiel. Außerdem konnten wir uns bereits vor zwei Wochen mit dem Drittbundesligisten des HSC 2000 Coburg II messen. Wir haben zwar 27:32 verloren, waren mit der gezeigten Leistung aber durchaus zufrieden.
Wie man hört, steht vor dem Trainingslager und Punktspielstart aber noch ein weiteres Highlight an?!
Ebert: „Ja durchaus kann man das so bezeichnen. Über die Kontakte von Kostja ist es uns gelungen zwei Testspiele in Melsungen zu vereinbaren. Wir reisen am Wochenende im Rahmen des internationalen und hochkarätig besetzten Sparkassen-Cups dort an und werden zwei Spiele gegen die zweite Vertretung von Melsungen, die aktuell in der 3. Liga spielt, absolvieren. Da dies im Rahmen des Sparkassen-Cups geschieht, hat die Mannschaft anschließend die Gelegenheit noch Handball auf Bundesliganiveau zu sehen.
Für die Mannschaft ist dies sicherlich eine tolle Erfahrung, aber wann läuft sie denn nun erstmals in der heimischen SBBS-Halle offiziell auf?
Müller: „Darauf müssen unsere Fans wohl doch noch etwas warten. Das erste Pflichtspiel werden wir am 26./27. August in Goldbach im Pokal bestreiten. Anschließend erfolgt der Punktspielauftakt in Saalfeld. Zu Hause werden wir offiziell erstmals am 9. September zu sehen sein.“
Ebert: „Dabei haben wir uns zum Saisonauftakt in eigener Halle aber einiges vorgenommen. So viel kann ich vorab schon versprechen. Die Details folgen…“
Vielen Dank euch beiden für das Gespräch und auf eine erfolgreiche Saison!
Die komplette Stellungnahme des SHV zum Sportgerichtsurteil folgt weiter unten...
Presse SHV


