Der deutliche 28:16-Heimsieg der Männer des Sonneberger Handballvereins (SHV) am vergangenen Samstagabend gegen Jena wurde durch die Verletzung von Kapitän Anatoli Bulov stark getrübt. Eine genaue Diagnose soll zeitnah durch eine MRT-Untersuchung geklärt werden, doch allein sein Anblick lässt auf eine längere Ausfallzeit schließen. Er kam nach einem Sprungwurf unglücklich auf, verdrehte sich das Knie und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Schnell war klar, dass er nicht mehr weiterspielen konnte, was aufgrund seiner bis dahin gezeigten Leistung schon ärgerlich war – netzte er in den ersten zehn Minuten doch bereits viermal ein und besorgte so den Zwischenstand von 5:1 im Alleingang. Doch sein längerfristiger Ausfall wird Trainer Pit Poser mehr beschäftigen, denn mit Konstiantyn Ustymenko fehlt zukünftig auch ein weiterer wichtiger Spieler. Er wechselt mit sofortiger Wirkung nach Hessen.
Die Sorgenfalten auf der Stirn von Coach Poser wurden bis zum Seitenwechsel auch noch einmal kurzzeitig größer, denn Kreisläufer Thomas Heinz musste nach einer Rangelei mit einer direkten roten Karte vorzeitig zum Duschen und sein Pendant Christian Bartl war krankheitsgeschwächt. So kam Urgestein Martin Blechschmidt zu mehr Einsatzminuten als ursprünglich geplant und sogar ein wenig Nostalgie schwang durch die Halle, denn am Mikrofon des Hallensprechers agierte wieder einmal Thomas Wöhner. Er merkte zwischenzeitlich in seiner unnachahmlichen Art und Weise an, dass es Blechschmidt nicht verlernt hatte und so erinnerten sich einige Sonneberger Handballfans an frühere Zeiten.
Der spielentscheidende Faktor bei den Spielzeugstädtern stand allerdings zwischen den Pfosten. Borys Kriuchkov entnervte seine Gegenüber, vernagelte phasenweise sprichwörtlich seinen Kasten und war so ein immenser Garant für lediglich 16 Gegentreffer. Den Rest besorgten seine Vorderleute routiniert und feierten am Ende den siebten Sieg im achten Spiel. Am kommenden Wochenende führt die Auswärtsreise nach Treffurt, wo man auf Schnellmannshausen trifft. Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass es sich um den Vorletzten handelt, doch die Südthüringer sind gewarnt. Den bisher einzigen Punktverlust in dieser Saison setzte es ausgerechnet beim 36:36-Remis kürzlich beim Tabellenletzten in Nordhausen.
Sonneberg: Kriuchkov; Bartl (1), Ladyko (4), Heinz, Krivchikov (1), Dietrich (4/2), Blechschmidt (1), Untu (9), Pedan (2), Bulov (4), Hofmann, Kumogorodskyy (2)