Sonneberg. Am zurückliegenden Wochenende war lediglich die Männermannschaft das Sonneberger Handballvereins (SHV) im Punktspielbetrieb aktiv. Am kommenden Wochenende sind alle Mannschaften spielfrei.
Die von Pit Poser trainierte Mannschaft trat dabei in der Regionsoberliga gegen die Oberligareserve der SG Suhl/Goldlauter an. Beide Mannschaften hatten bis dahin noch keine Niederlage einstecken müssen. Die Waffenstädter trennten sich lediglich einmal remis (27:27 in Ilmenau) und gewannen die restlichen vier Spiel souverän. Die Spielzeugstädter waren gar fünfmal souverän erfolgreich im bisherigen Saisonverlauf. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sowohl die Suhler als auch die Sonneberger mit ihren jeweiligen Mannschaften in dieser Spielklasse eigentlich fehl am Platz sind.
Zum Hintergrund: Die SG Suhl/Goldlauter II spielte in der zurückliegenden Saison noch eine Klasse höher in der Landesliga und belegte dort einen guten fünften Platz. Ein Jahr vorher hatte man gar den Aufstieg ins Thüringer Oberhaus im Visier, was allerdings nicht ging, da bekanntlich die Erste bereits dort spielt. Vor dieser Saison aber traten die Waffenstädter freiwillig den Gang eine Liga tiefer an. Mit auf dem Parkett als Aktiver und gleichzeitig auch Vereinsvorstand der SG, Remo Gerstenberg, begründete den Schritt: „Wir sind alles Familienväter, viele von uns sind auch noch anderweitig im Verein, zum Beispiel als Nachwuchstrainer, aktiv oder haben andere Verpflichtungen. Deshalb wurde uns der Aufwand in der Landesliga zu groß.“ Zur Verdeutlichung: In der zurückliegenden Landesligasaison mussten insgesamt 24 Punktspiele absolviert werden. Eine Klasse höher, in der Oberliga, waren es nur 22 Spiele.
Und bei den Spielzeugstädtern war man vor der Saison unsicher, ob und mit welcher Leistungsstärke man im Saisonverlauf antreten wird können. Nach dem Rückzug der ersten Männermannschaft kurz vor Saisonbeginn war unklar, wie viele Spieler im Süden Thüringens bleiben und ob diese auch zur Verfügung stehen. Sonnebergs ehemalige zweite Männermannschaft feierte zwar in der zurückliegenden Saison den Meistertitel, dies aber in der niedrigsten Liga, der Verbandsklasse. Der Aufstieg in die Regionsoberliga war so oder so abgesprochen und eingeplant. Mit der Verstärkung der zum Großteil aus der Ukraine stammenden Jungs ist man jetzt aber an sich zu stark für die siebte Liga. Trainer Pit Poser hält dennoch die Bälle flach: „Freilich feiern wir derzeit viele und zum Teil auch hohe Siege, doch was in der kommenden Saison kommt, werden wir sehen. Wir wollen einen Schritt nach dem anderen gehen und werden uns nach dem Jahreswechsel mit allen Spielern unterhalten, ob und wie es weitergeht. Etliche der aktuell Aktiven sind kurz vor oder bereits nach dem 40. Lebensjahr, das müssen wir bedenken.“
Altersmüdigkeit jedenfalls konnte man am zurückliegenden Samstagabend nicht feststellen. Sowohl die Suhler um Remo Gerstenberg, Christian Hoffmann, Lars Griebel, Benjamin Werner oder Steffen Wetzl – allesamt ehemalige Oberligaspieler. Als auch deren Pendant auf Seiten der Sonneberger um Martin und Robert Blechschmidt, Paul Dietrich, Christian Bartl oder Thomas Heinz, es war ein rassiges Südthüringenderby auf hohem Niveau. Die fast 250 Zuschauer jedenfalls hatten mächtig Freude und honorierten die Leistung am Ende mit stehenden Ovationen. Einer der Ältesten auf dem Parkett mit knapp 45 Lenzen war Viktor Ladyko und er war es auch, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. In der Abwehr und im Angriff dirigierte er seine Nebenleute nahezu perfekt und war so einer der Sieggaranten für die Spielzeugstädter, die nach einem zwischenzeitlichen 16:12 zur Halbzeit, am Ende mit 31:25 gewannen.
Presse SHV