Am zurückliegenden Wochenende war beim Sonneberger Handballverein (SHV) lediglich die Männermannschaft im Punktspielbetrieb aktiv. Die von Pit Poser trainierte Truppe musste dabei nach Goldbach reisen, um gegen SV Blau/Weiß Goldbach/Hochheim II anzutreten. Die Oberligareserve ist dabei gespickt mit ehemaligen Akteuren des Thüringer Oberhauses – unter anderem dem einstigen Torschützenkönig Christopher Kohls. Dennoch liegen die Rand-Gothaer in der Tabelle nur auf dem 8. Platz, was aber vermutlich auch damit zu tun hat, dass eben nicht jede Woche in Bestbesetzung angetreten wird. Gegen die Spielzeugstädter, als aktuellen Tabellenführer, sah die Sache allerdings anders aus. 13 Einträge konnten bei den Hausherren auf dem Spielprotokoll vermerkt werden. Das Problem mit wechselnden Besetzungen hat auch Coach Poser aus Südthüringen. Man spielt eben nicht mehr auf der großen Bühne und so gehen berufliche und private Aktivitäten mitunter vor, doch hält man sich in der Landesliga, immerhin die zweithöchste Spielklasse im Freistaat, derzeit sehr gut. Die Meisterschaft kann aus eigener Kraft erreicht werden und das ist auch das erklärte Ziel. Ob dann ein Aufstieg in Thüringens Oberhaus folgt, steht freilich auf einem ganz anderen Blatt. Dazu genügt allein ein Blick auf die zurückliegenden Einsatzprotokolle der Spielzeugstädter, sodass die Personalsituation derzeit als die größte Herausforderung betrachtet werden kann.
Durch Abgänge, Verletzungen und auch berufsbedingte Absagen standen am zurückliegenden Samstag erneut nur zehn Spieler zur Verfügung. Darunter sind zwar unter anderem ehemalige Handballprofis wie Dinu Untu (12 Treffer), Oleksandr Pedan und Viktor Ladyko, doch haben diese auch schon etliche Lenzen auf dem Buckel. Letzterer wird in diesem Jahr beispielsweise 46 Jahre alt. Von Glück reden können die Südthüringer auch, dass sich mit Daniel Heim ein Spieler aus Arnstadt für die Rückrunde in Sonneberger angemeldet hat. Außerdem reiste aus Mainz extra Frederik Illing an. Ebenfalls erfreulich war der Auftritt von Kapitän Paul Dietrich, der in der rasanten Partie insgesamt 9 Tore beisteuerte. Mit welchem Tempo beide Mannschaften zu Werke gingen, zeigt der Blick auf die Anzeigetafel zur Halbzeit. Die Spielzeugstädter führten da mit 22:20 und konnten im zweiten Durchgang die Führung gar noch ausbauen. Als man mit 34:30 in die letzten sechs Spielminuten einbog, war die Hoffnung auf einen weiteren Doppelpunktgewinn in der Fremde groß. Doch zusehends schwanden die Kräfte und die Gastgeber bekamen immer mehr Oberwasser und glichen in Minute 55:55 erst aus (34:34) und gingen anschließend gar in Führung. Richard Scholz im Tor zeigte trotz der vielen Gegentore ein gutes Spiel (9 Paraden), allein seine Vorderleute bekamen in der Deckung nie Zugriff auf die Goldbacher. Die Schlussphase war dann zwar von Spannung geprägt, aber leider nicht von Erfolg gekrönt. Die Spielzeugstädter schafften es weder in der Schlussminute einen Strafwurf zu versenken, noch im allerletzten Angriff im 7:6 Überzahlspiel den Ball noch einmal im gegnerischen Kasten unterzubringen und so kassierte man die zweite Saisonniederlage und fuhr mit einer hauchdünnen 36:37-Pleite nach Hause.
Das für den nächsten Samstag (1. März) angesetzte Heimspiel wird verschoben. Die Gäste aus Apolda fragten eine Verlegung aufgrund einer Veranstaltung an und die Spielzeugstädter kamen dem Wunsch nach. Neuer Termin ist der 12. April.
Sonneberg: Scholz; Heim (5/1), Bartl (1), Illing, Ladyko (6), Heinz, Dietrich (9), Untu (12/1), Pedan (3), Hoffmann