Was für ein (Handball-) Tag beim Sonneberger Handballverein (SHV). Von 9:30 Uhr an flog der Ball fast ununterbrochen durch das weite Rund der Steinbacher Dreifelderhalle an der SBBS bis schlussendlich gegen 19:30 Uhr der Abpfiff des Landesligaspiels der Männer ertönte.
Los ging es in der Früh für gleich 10 Mannschaften der F-Jugend. Neben zwei Teams der SHV-Minis reisten in der Spielzeugstadt auch zwei Mannschaften der HSG Suhl, des HSC Coburg und der HSG Weidhausen/Ebersdorf an. Ergänzt wurde das Teilnehmerfeld durch den HSV Bad Blankenburg und TV Ebern. Auf zwei Spielfeldern wuselten die Jüngsten durch die Halle, hatten neben dem Spielbetrieb noch Spaß in einem kleinen Kletter- und Turnparcours sowie auf einer Hüpfburg. Mit einer Teilnehmer-Urkunde in der Hand und leckeren Burger und Pommes aus dem Foodtruck im Bauch, traten alle nach dem Mittag die Heimreise an. Für die Hausherren hieß es nun, Spielfelder umbauen, denn von zwei kleinen Spielfeldern baute man in der Halle auf die normale Spielgröße das Handballparkett um. Ab der E-Jugend wird auf der kompletten Feldgröße gespielt. In verschiedenen Spielformen duellierten sich erst die Anfänger der Jahrgänge 2014 und 2015, ehe es nach gut zwei Stunden Spielzeit für die Fortgeschrittenen weiter ging. Neben zwei Spielzeugstädter Mannschaften waren auch dabei zwei Teams aus Weidhausen/Ebersdorf und je eine Vertretung der TS Coburg und des HSC Coburg zu Gast. Alle Mannschaften hatten schlussendlich knapp 80 Minuten Handball in den Beinen, waren erschöpft, aber sichtlich glücklich. Und das ist es, was zählt!
Für einige Kids war das aber immer noch nicht genug, sie rannten weiter durch die Halle, nutzten den freien Raum neben dem eigentlichen Handballfeld und tobten bis zum Spielbeginn der Männer. Dort erfolgte der Anpfiff pünktlich um 18 Uhr, doch diesmal standen bereits vorher besondere Mädels im Mittelpunkt. Mit verschiedenen Tanzeinlagen sorgten die Kids der Tanzgruppe „Little Linder“ für Stimmung in der Halle und ernteten großen Beifall von den Zuschauern.
Die von Pit Poser trainierten Hausherren mussten sich diesmal dem Oberligaabsteiger des Post SV Gera erwehren und hatten alle Hände voll zu tun. Nach drei halbwegs „lockeren“ Siegen bisher, war dies der erste harte Prüfstein. Dachte man beim 9:7 nach gut 15 gespielten Minuten die Gastgeber hätten die Partie im Griff, sah sich Coach Poser vier Minuten später zu einer Auszeit gezwungen. Die Gäste hatten ausgeglichen und gingen in der Folgezeit gar mit 13:10 in Führung (25. Minute). Kapitän Anatoli Bulov merkte zu dieser Zeit bereits an, dass es diesmal besonders schwer würde, einen Doppelpunktgewinn einzufahren und so mussten sich die Südthüringer gehörig strecken, konnten in den letzten fünf Minuten vor der Pause aber unter anderem durch drei Bulov-Treffer den Spielstand drehen und mit einer 14:13-Führung in die Kabinen. Von dort kamen die Hausherren voller Elan bereits nach sieben Minuten zurück – normalerweise hat man 10 Minuten Besprechungszeit. Doch die SHV-Mannen wollten im zweiten Durchgang Stärke zeigen und einen Heimsieg einfahren. Aber die Gäste blieben zäh, verlangten den Spielzeugstädtern alles ab. Nach weiteren zehn gespielten Minuten leuchtete ein 20:18 von der Anzeigetafel. Knapp zehn Minuten vor Schluss hatten die Hausherren die Ostthüringer dann aber niedergerungen, führten mit 25:20 und gewannen am Ende verdient mit 28:23. Für Trainer Poser machten an diesem Tag zwei Mittvierziger den Unterschied aus. Im Angriff unterstrich Oleg Kumogorodskyy, dass er immer noch Durchsetzungsvermögen besitzt und in der Abwehr dirigierte Viktor Ladyko seine Nebenleute und war damit maßgeblicher Faktor einer starken Defensive.
Sonneberg: Kriuchkov; Ustymenko (2), Bartl (2), Ladyko (1), Heinz, Krivchikov (6), Dietrich (2/2), Blechschmidt, Untu (3), Pedan (2), Bulov (3), Hartan, Hoffmann (1), Kumogorodskyy (6)